Irapuato
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30. August Heribert von Köln

Ökumenisches Heiligenlexikon
Heribert von Köln
Gedenktag katholisch: 16. März
gebotener Gedenktag im Bistum Köln: 30. August
Gedenktag evangelisch: 16. März
Name bedeutet: im Heer glänzend (althochdt.)
Erzbischof von Köln
* um 970 in Wormsin Rheinland-Pfalz
† 16. März 1021 in der Abtei Deutz bei Kölnin Nordrhein-Westfalen


unbekannte Meister: Goldschrein für Heribert (Detail), 1176 - 1180, in der Heribert-Kirche in Köln-Deutz
Heribert war der Sohn eines Hugo, vermutlich ein Adliger, möglicherweise Graf von Worms. Er wurde an der Domschule in Worms und im Kloster Gorzebei Metz ausgebildet und dann zum Dompropst in Worms und zum Mitglied der königlichen Kapelle ernannt, 995 wurde er zum Priester geweiht. Unter dem nachmaligen Kaiser Otto III. wurde er ab 994 Kanzler für Italien, ab 998 auch für Deutschland. Heribert war einer der wichtigsten Mitsreiter Ottos bei der Verwirklichung der Renovatio des Heiligen Römischen Reiches.
999 wurde Heribert, während er auch am zweiten Italienfeldzug Ottos teilnahm, zum Erzbischof von Köln gewählt. Kaiser Otto III. überreichte ihm den Stab des Petrus und die Kölner Regalien, die Hoheitsrechte samt Grundbesitz. Von Papst Silvester II. erhielt Heribert in Benevent die Bestätigungsurkunde; er ritt über die Alpen zurück, schickte Palliumund bischöfliche Insignien voraus und betrat Köln barfuß. Er trat hervor als Verwalter und Organisator und kümmerte sich besonders um die Armenfürsorge.
Die beiden Kanzlerämter des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation behielt Heribert auch als Erzbischof. Dass er mit Otto III. der angeblichen Gruftöffnung Karls des Großen in Aachenbeiwohnte und auch beim Tod Ottos im Januar 1002 am Monte Soratte anwesend war und dessen sterbliche Überreste samt den Reichsinsignien unter schweren Kämpfen von Italien nach Aachen zur Beisetzung neben Karl dem Großen brachte, erzählt die Lebensgeschichte des Rupert von Deutz. Bei der Rückkehr nach Deutschland wurde er zunächst von Herzog Heinrich von Bayern gefangen gehalten, bis er sich bereit erklärte, die an Pfalzgraf Ezzo verausgesandte Heilige Lanze auszuliefern. Nachdem Otto dann beigesetzt war und Herzog Heinrich als Heinrich II. zum König gewählt war, legte Heribert das Kanzleramt nieder. Nach der Rückkehr nach Köln gründete Heribert, wie mit Otto III. vereinbart, 1003 eine Abtei in Deutz, in der er für die Befolgung der Reformen von GorzeDie Reformen von Gorze gingen im 10. Jahrhundert aus vom Benediktinerkloster Gorze in Lothringen. Sie standen im Gegensatz zur den Reformen von Cluny; ihr Ziel war ein Mönchtum unter weltlicher Herrschaft, befreit von der Einflussnahme des Papstes. Die Reformen von Gorze kamen v.a. in Lothringen zum Tragen; entsprechende Reformen in Deutschland gingen aus vom reformierten Kloster St. Maximin in Trier.sorgte.
Das Verhältnis zu Ottos Nachfolger Heinrich II. blieb lange Zeit von Spannungen geprägt. Die Überlieferung schildert, wie Heinrich zornig nach Kölnreiste, aber durch einen Traum eines Besseren belehrt wurde und Heribert um Verzeihung bat. Trotz des angespannten Verhältnisses begleitete er Heinrich II. 1004 auf dessen Feldzug nach Rom. Auch die Stiftung des Bistums Bamberg durch Heinrich II. im Jahre 1007 wurde von Heribert unterstützt.
unbekannte Meister: Goldschrein für Heribert, 1176 - 1180, in der Heribert-Kirche inKöln-Deutz
Gerühmt wurden Heribert außergewöhnlicher Frömmigkeit und seine Freigebigkeit gegenüber Armen. Legenden erzählen, wie Maria ihm und seinem Freund == Pilgrim im Traum erschien und Heribert anwies, die Abtei in Köln-Deutz zu gründen. Da die Bauleute kein geeignetes Holz für ein Kreuz fanden, ließ Heribert sich in seinem Obstgarten zum Mittagsmahl decken, schaute in einem Birnbaum eine Kreuzform und ließ den Baum fällen. Bei einer Bittprozession um Regen von St. Severin nach St. Pantaleon inKöln sahen die Beteiligten eine Taube um Heribert kreisen; nach der Messe regnete es. Bei einer Predigt amPalmsonntag hörte Heribert einen Besessenen schreien, betete für ihn und heilte den Herangebrachten.
Heribert wurde in seiner Gründung in Köln-Deutz bestattet. Die Erhebung der Gebeine fand am 30. August 1147 statt, ihre Übertragung in den kostbaren Schrein in der nach ihm benannten Kirche um 1170; der Schrein zeigt viele Szenen aus seinem Leben.
Kanonisation:Die Kanonisation erfolgte 1147
Patronvon Deutz; für Regen
Stadlers Vollständiges Heiligenlexikon
Catholic Encyclopedia